Interkultureller Garten Erlangen

WandelBar Rückblick: Gartenprojekte in Erlangen

Zur WandelBar im Februar kamen rund 30 Interessierte ins Lesecafé, um sich über die verschiedenen urbanen Garten-Konzepte in Erlangen zu informieren. Sechs Erlanger Gartenprojekte stellten sich und ihr Konzept vor und standen für Fragen zur Verfügung. Alle bieten Mitmach-Möglichkeiten an und freuen sich über Mit-GärtnerInnen.

Gartenprojekte in Erlangen

Monika Zacherl, 1. Vorsitzende des Interkulturellen Gartens e.V., stellte das Projekt vor und berichtete von den anfänglichen Schwierigkeiten bei der Finanzierung und der guten Zusammenarbeit verschiedenster Nationalitäten im Garten. Aktuell gibt es keine freien Plätze im Interkulturellen Garten, aber Interessierte können sich in eine Warteliste eintragen lassen. Die Pacht für ein Beet kostet 2,60€/qm im Jahr. Am 16. Juli findet das Sommerfest im Interkulturellen Garten Erlangen statt. Hier ist jede/r herzlich eingeladen, sich das Projekt anzusehen und gemeinsam zu feiern.
Besonders spannend fanden einige der Zuhörer die essbaren Chrysanthemen, bei denen die Blätter gegrillt werden können.

Ursula Grasse stellte die Streuobstwiese Atzelsberg des BN und den Naturgarten bei der BN-Geschäftsstelle am Burgberg vor. Bei beiden Projekten darf sich jede/r gerne als GärtnerIn mit einbringen. Eine Mitgliedschaft ist nicht erforderlich.
Die AG Streuobstwiese bietet auch dieses Jahr wieder einen Winter-Obstbaumschnitt-Kurs an. Dieser findet am 5.3. ab 10 Uhr statt. Anmeldung unter erlangen@bund-naturschutz.de erforderlich.

Ganz anders läuft es bei der Solidarischen Landwirtschaft, die Alexis Dorn vorstellte. Hierbei gibt es eine Kooperation mit zwei Landwirten in der Erlanger Umgebung. Mitglieder der Solidarischen Landwirtschaft erhalten wöchentlich einen festen Ernteanteil, der von den Landwirten zu einem Depot geliefert wird. Langfristig wird das Konzept der tatsächlichen Solidarischen Landwirtschaft angestrebt, wo das Risiko des Anbaus zwischen Landwirten und Konsumenten fair geteilt wird.
Am Samstag, den 5. März von 11-14 Uhr findet im Lesecafé ein Offenes Depot statt. Hier können sich Interessierte einen Probe-Ernteanteil abholen (mit Voranmeldung unter info@solawi-erlangen.de) und sich über die Solidarische Landwirtschaft informieren.

Ursula Kern stellte die Nachbarschaftsgärten am Kulturpunkt Bruck vor. Dort wurde eine langjährige Brachfläche urbar gemacht und wird nun mit Obstbäumen und Gemüse bepflanzt. Dabei sollen sowohl Gemeinschaftsbeete entstehen, als auch Beetpatenschaften, die einzelne Menschen oder Gruppen für sich bewirtschaften können. Hauptaugenmerk soll auf ökologischem Anbau und dem Erhalt alter Sorten liegen. Zur Grünen Art am 7. Mai wird es eine Pflanzentauschbörse geben.
Der Zugang zum Garten soll jedem/jeder offenstehen.

Der Stadtgarten in der Altstadtmarktpassage, der letztes Jahr mit seinen bepflanzten Kaffeesäcken Aufsehen erregt hatte, wird auch in diesem Jahr wieder aufgebaut. Wolfgang Fischer erzählte von dem neuen Konzept, bei dem diesmal Gemüse und Kräuter in Hochbeete gepflanzt werden. Dadurch haben die Pflanzen mehr Platz, keiner muss sich zur Ernte oder zur Pflege bücken und das ganze wird auch viel attraktiver aussehen als im letzten Jahr. Die Hochbeete baut der Erlanger Künstler Friedrich Lehner für uns.
Am 5. März um 15 Uhr findet das erste Planungstreffen für den neuen Stadtgarten im Lesecafé statt. Bald kann es mit der ersten Saat losgehen und Freiwillige werden gesucht, die das Projekt mitgestalten.

Helmut Wening vom Arche Bauernhof erzählte von dem ganz anderen Ansatz der Initiative. Hier gibt es keine Parzellen oder festen Strukturen. Der Arche Bauernhof ist ein Mitmach-Projekt, das von Eigeninitiative und Einfach-tun lebt. Die Initiative bietet den Raum, d.h. Ackerfläche, und diese kann von den Mitgliedern genutzt werden. Die Arche verschreibt sich dem Erhalt alter Nutzpflanzen und alter Nutztierrassen und bietet einen Raum, altes Handwerk wiederzuerlernen.

Aus dem Publikum wurde auch der Stadtgarten 25. e.V. genannt, der im Stadtteil Röthelheim in der Pfälzer Str. 25 entsteht. Laut Stand der Erlanger Nachrichten vom Oktober 2015 stehen dort 45 Hochbeete in einem privaten Garten, der als Nachbarschaftsgarten geöffnet wurde, zur Verfügung. Die Miete einer Parzelle für ein Jahr kostet 60 Euro. Aber auch wer kein eigenes Beet bewirtschaften will, kann sich an Gemeinschaftsbeeten beteiligen. (Artikel in den Erlanger Nachrichten)

Eine weitere Idee brachte Sabine Krautwurst aus dem Publikum ein. Sie möchte Menschen, die einen Garten haben, diesen aber nicht bewirtschaften können oder wollen, mit Menschen zusammen bringen, die gerne im Garten Zeit verbringen und diesen in Schuss halten. Dafür braucht es klare Vereinbarungen, einen Ansprechpartner und eine Plattform. Wer sich dafür interessiert, darf sich gerne an Sabine wenden: sabine.krautwurst@web.de

Außerdem hat der Erlanger Stadtrat im Winter beschlossen, dass öffentliche Flächen für urbanes Gärtnern zur Verfügung gestellt werden sollen. Eventuell kann im Rahmen einer Baumaßnahme mit dem Ohmplatz begonnen werden, aber darüber muss noch abgestimmt werden.

Die nächste WandelBar: „Wenn ein Garten wächst“

Die nächste WandelBar findet am 23. März wieder ab 19.30 Uhr im Lesecafé statt, Thema „Wenn ein Garten wächst.“
In dem Film »Wenn ein Garten wächst«, der vom 20. bis 23. März im Manhattan Kino läuft, dokumentiert Ines Reinisch das Entstehen eines Nachbarschaftsgartens in Kassel.
Wir laden dazu ein, den Film zu besuchen und nehmen ihn in der WandelBar zum Ausgangspunkt, um miteinander Ideen zu entwickeln und dafür aktiv zu werden, dass auch in Erlangen essbares Grün bald zum normalen Stadtbild gehört.

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